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Bezirke

Weltfrauentag

HAW Erwin Leimlehner / BI d.F. Hubert Wilflingseder zur Übersicht

RĂŒckblick - Revolution innerhalb der Feuerwehren in den ÂŽ90er Jahren! AnlĂ€sslich des “Welt-Frauentages” am 08.MĂ€rz 2023 hat das Bezirks-Feuerwehrkommando Linz-Land in den letzten Wochen zahlreiche Frauen aus verschiedenen Feuerwehren im Bezirk vorgestellt.

“Grundlegende Idee dafĂŒr war es, die menschliche Seite der Feuerwehrfrauen neben Beruf, Hobbies oder Familie zu zeigen. Unserem Aufruf folgten insgesamt 20 Frauen aus dem gesamten Bezirk Linz-Land, vom Lehrling bis zur Pensionistin, von der Hausfrau und Mutter, zur Krankenschwester, SchĂŒlerin und Studentin oder selbstĂ€ndigen Gewerbetreibenden. Ihre unterschiedlichen Hobbies und Freizeitgestaltungen, von der Faschingsgilde zur JĂ€gerin, von der traditionellen Goldhaubenfrau bis hin zur Tik-tokerin,  von der Musikerin zur HobbygĂ€rtnerin oder Hundehalterin”, so HAW fĂŒr Öffentlichkeitsarbeit Erwin Leimlehner. 

Doch das war nicht immer so. Wenn sich der Verfasser dieser Zeilen etwa 30 bis 35 Jahre zurĂŒckerinnert, so war das Feuerwehrwesen bis Anfang der 90er Jahre eine rein von MĂ€nnern geprĂ€gte DomĂ€ne. In vielen Berufssparten, wie bei der Polizei oder dem Bundesheer gab es keine Frauen.  

Gegen Ende der 80er Jahre hatte der damals knapp ĂŒber 20 jĂ€hrige Feuerwehrmann, nach absolvierter Feuerwehrgrundausbildung und diversen LehrgĂ€ngen und bereits erworbenen Funkleistungsabzeichen die GrundzĂŒge des “Systems Feuerwehr” und “FeuerwehrMANN” verstehen und kennen gelernt. Als eines Tages plötzlich am “Feuerwehrfunk” eine junge Frauenstimme zu hören war. Eine Frauenstimme am Feuerwehrfunk!? Damals ein Ding der Unmöglichkeit, denn Funken dĂŒrfen nur ausgebildete Funker und das kann nur ein FeuerwehrMANN sein. Wie kann eine Frau, die nicht Mitglied bei einer Feuerwehr sein kann, den Funk benutzen, ein FunkgerĂ€t bedienen und noch dazu korrekt funken? Hier musste es sich um einen Irrtum oder einen Hörfehler handeln. 

Allen Zweifeln zum Trotz war die junge Frauenstimme, als bald wieder im ganzen Bezirk und sogar in der Landeswarnzentrale zu hören. Es war kein Hörfehler! Diese mysteriösen FunksprĂŒche kamen von der Feuerwehr Enns. GerĂŒchte machten im gesamten Bezirk die Runde, dass es da ein MĂ€dchen geben soll, das in Enns funkt. Und dieses MĂ€dchen heißt Anita. 

Anita war bereits als 10jĂ€hriges MĂ€dchen mit der Jugendgruppe der FF Enns aktiv
natĂŒrlich inoffiziell
denn das durfte nicht sein. Allen Vorurteilen zum Trotz hat sie es geschafft den Funklehrgang an der Oö. Landes-Feuerwehrschule zu besuchen, ohne zuvor den Grundlehrgang absolviert zu haben. Als diese Nachricht letztlich bis zu den höchsten Stellen im Landes-Feuerwehrverband durchgedrungen war, hatte sie ihn bereits bis zur HĂ€fte absolviert und konnte ihn somit abschließen. 

Als nun ausgebildete Funkerin besuchte Anita erst ein paar Jahre spĂ€ter den Grundlehrgang und war somit die erste Frau in der oberösterreichischen Feuerwehrgeschichte. 

Anita STUMMER ist dem Feuerwehrwesen noch immer treu geblieben und ist mittlerweile stellvertretende Kommandantin der Freiwilligen Feuerwehr Enns. Erst langsam folgten weitere Frauen diesem Beispiel und wagten diesen Schritt zu gehen. Mittlerweile sind “unsere Frauen” aus dem Alltag des heutigen Feuerwehrwesens nicht mehr wegzudenken und bilden eine wesentliche SĂ€ule des heutigen Sytems. 

Nun wieder im Hier und Jetzt:
Auch im Feuerwehrwesen haben wir abwechslungsreiche Aufgaben und Möglichkeiten; nach der Grundausbildung kann sich jedes Feuerwehrmitglied in eine der Persönlichkeit passende Richtung entwickeln. Von der Jugendbetreuung, zum Funkwesen, vom Lotsen- und Verkehrs- und Absicherungsbereich zum AtemschutztrĂ€ger an vorderster Stelle. Vom Feuerwehrtaucher, Höhenretter, Wasserwehr und Bootsdienst, Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit, FĂŒhrungsaufgaben, Feuerwehrmedizinischer Dienst bis zur psychosozialen Nachbetreuung nach belastenden EinsĂ€tzen.  

Diese VielfĂ€ltigkeit und DiversitĂ€t der einzelnen Menschen macht es aus, dass wir in den Feuerwehren auf ein breitgefĂ€chertes Wissen aus allen möglichen Bereichen zurĂŒckgreifen können.  

So unterschiedlich wir alle sind, es verbindet uns alle die Bereitschaft, anderen in Not zu helfen. Wir alle sind Feuerwehr. Eine Gemeinschaft mit vielen Gesichtern. Es fehlt nur noch Dein Gesicht! 

Das Bezirks-Feuerwehrkommando Linz-Land bedankt sich insbesondere bei Antonio Bayer fĂŒr das zur VerfĂŒgung stellen seines Studios und Equipment antoniobayer.com.