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Er sagt wenig – und sieht alles. Wenn in der Feuerwehr St. Florian ein Akku leer ist, ein Licht nicht brennt oder ein junger Kamerad nicht weiß, wo er zugreifen soll, ist Karl Bayer längst zur Stelle.
Man nennt ihn nur „Y“. Nicht, weil er ein Mysterium ist, sondern weil sein Nachname „Bayer“ als einziger von sechs Feuerwehr-Mitgliedern ein Y beinhaltet.
Und weil „Y“ längst mehr geworden ist als ein Spitzname: Er steht für jemanden, der anpackt, bevor jemand darum bittet. Für Erfahrung, die man nicht Googlen kann. Für Verlässlichkeit, die keiner anordnen muss.
„Ich kann nicht einfach aufhören und nichts mehr tun – das geht gar nicht.“
– Karl Bayer, ehrenamtlicher Rückhalt einer ganzen Feuerwehrfamilie.
Karl steht nicht im Rampenlicht. Er ist bei Übungen präsent, beobachtet aufmerksam, gibt leise Ratschläge – nie aufdringlich, aber immer hilfreich. Er fährt zu Einsätzen mit – als Pensionist, mit klarem Blick und ruhiger Hand. Und wenn er nicht mit Blaulicht unterwegs ist, kümmert er sich gemeinsam mit anderen um das, was Feuerwehr erst möglich macht: funktionierende Technik, gepflegte Ausrüstung, ein Feuerwehrhaus, das bereit ist, wenn es darauf ankommt.
Was viele nicht wissen: In Österreich wird die Feuerwehr fast ausschließlich von Freiwilligen getragen. Über 99 % der Mitglieder bekommen keinen Cent für das, was sie leisten. Auch Karl nicht. Und trotzdem ist er da – seit 45 Jahren. Wann immer es geht, so oft wie möglich. Wie viele andere, die sich im Hintergrund einbringen – ganz ohne Aufsehen.
„Feuerwehr ist wie Familie. Man kennt sich, man hält zusammen. Jeder kann sich auf den Anderen verlassen.“
Karl war früher Haustechniker im Bezirksaltenheim. Früher und auch noch heute bringt er seine Fähigkeiten bei der Feuerwehr ein. Ob eine Tür klemmt, eine Glühbirne flackert oder die Enthärtungsanlage gewartet werden muss – Karl merkt es oft, bevor es jemandem auffällt. Und genauso still behebt er es wieder.
Dass man sich auf ihn verlassen kann, wissen seine Kameradinnen und Kameraden. Der Kommandant hat ihn selbst für dieses Interview vorgeschlagen – stellvertretend für alle, die abseits von Sirenen und Schlagzeilen unverzichtbare Arbeit leisten.
Viele kleine Dinge würden länger liegen bleiben. Routinearbeiten würden sich verzögern. Es wäre schlicht aufwendiger, ohne das stille Engagement derer, die sehen, was zu tun ist – und es einfach machen. Karl tut das, was viele nicht sehen – gemeinsam mit anderen stillen Heldinnen und Helden im Hintergrund. Und genau das hält eine Feuerwehr am Laufen.
Im Interview erzählt er eine Anekdote mit dem Bürgermeister:
„Ich habe ihn angerufen, weil das Feuerwehrdach undicht war. Er hat zurückgerufen und gesagt: ‚Passt, ich komm zu dir.‘ Und ich denk mir: ‚Wie zu mir?‘ – Und er meint: ‚Na zur Feuerwehr!‘ Das war schön. Da merkt man, wie sehr man dazugehört.“
Karl ist kein Mann großer Worte – aber einer großen Wirkung.
„Fehler machen ist okay – aber jemand muss zeigen, wie’s besser geht.“
Deshalb begleitet er junge Kameradinnen und Kameraden zeigt Tricks, gibt Ratschläge und hilft, wo er kann. Auch im Oö. Feuerwehrmuseum St. Florian ist er längst zur festen Stütze geworden.
Karl steht stellvertretend für viele stille Heldinnen und Helden, die freiwillig Zeit, Wissen und Herzblut in ihre Feuerwehr investieren. Nicht sichtbar – aber unersetzlich.
„Wenn wer überlegt ob die Freiwillige Feuerwehr was für sie oder ihn ist würde ich die Person sofort mitnehmen“, sagt Karl. „Das Feuerwehrhaus herzeigen, was erklären und auch was ausprobieren lassen und am Dienstag zur nächsten Übung einladen – dann kommt er oder sie sicher, erlebt den Spirit und ist dabei.“
Feuerwehr braucht nicht nur Helden mit Helm – sondern auch Herz, Verlässlichkeit und ein gutes Auge für die kleinen Dinge. Menschen wie Karl Bayer – und viele andere, die still im Hintergrund wirken.
Das Interview mit Karl war berührend. Zu erleben, mit welcher Herzlichkeit, Bescheidenheit und Freude er davon erzählt, wie er seine Feuerwehr unterstützt, zeigt: Engagement muss nicht laut sein, um bedeutend zu sein. Man muss kein Atemschutzträger an vorderster Front oder Kommandant mit Gesamtverantwortung sein, um Spuren zu hinterlassen und Menschen zu berühren. Auch stille Heldinnen und Helden erreichen das – mit ihrem unverzichtbaren Einsatz, ihrer Erfahrung und ihrem großen Herz für die Sache.
Karl steht stellvertretend für viele, die durch ihre tägliche Unterstützung im Hintergrund den Betrieb am Laufen halten – nicht sichtbar für die Öffentlichkeit, aber unverzichtbar für das Team.
Das Bezirks-Feuerwehrkommando Linz-Land lädt daher alle Feuerwehren im Bezirk herzlich ein, sich beim Öffentlichkeitsarbeitsteam zu melden – um auch ihre stillen Heldinnen und Helden einmal ins (blaue) Rampenlicht zu rücken. Denn genau sie sind es, die das Fundament unserer Feuerwehren bilden. Und sie verdienen es, gesehen zu werden.