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Bezirke

Funk- Lotsen- und Nachrichtenwesen

Erwin Leimlehner zur Übersicht

Feuerwehrfunk

Das Funkwesen im Feuerwehrdienst nimmt einen wesentlichen Anteil im Feuerwehrdienst ein. Während viele Kommunikationsmittel wie Mobiltelefon, Internet, E-Mailverkehr stromgebunden sind, funktioniert das Funkwesen stromunabhängig und nicht ortsgebunden. 
Das Funk- Lotsen- und Nachrichtenwesen unterteilt sich in die drei Hauptbereiche

1.    Funkwesen

2.    Lotsenwesen

3.    Nachrichtenwesen

und diese gliedern sich weiter in Untergruppen die sich in vielen Bereichen überschneiden bzw. ergänzen.

Das Funkwesen besteht aus:

  • Gesetzlichen Grundlagen
  • Funkordnung
  • Gerätekunde
  • Warn- und Alarmsystem
  • Kartenkunde
  • Orientieren im Gelände

Das Lotsenwesen besteht aus:

  • Gesetzlichen Grundlagen
  • Verkehrsregler-Ausbildung

Das Nachrichtenwesen besteht aus:

  • Formular- und Meldewesen
  • Übermitteln von Nachrichten

Das Team um den Funk- Lotsen- und Nachrichtenkommandant im Bezirk Linz-Land, HAW Ing. Michael Stotz besteht aus seinen OAW Ing. Bernhard Spelitz, OAW Martin Kaiblinger und OAW Christina Zehetner in den Abschnitten Enns, Linz-Land und Neuhofen sowie weiteren 22 Mitgliedern die an der Ausbildung sowie Leistungsprüfung mitwirken. 

Der Funklehrgang ist Voraussetzung innerhalb der Feuerwehr, um Funken zu "dürfen"/können. In diesem Lehrgang werden unter anderem die Gerätekunde, das heißt die Handhabung und Funktionsweise der Funkgeräte gelehrt. Dazu gehört unter anderem auch die Einstellung der jeweiligen Funksprechgruppe, das Wissen, welche Gruppe verwendet wird und wann eine Ausweichgruppe zu verwenden ist. 
Ergänzt wird dieser Lehrgang mit gesetzlichen Grundlagen sowie der Funkordnung. 

Ein weiterer Ausbildungspunkt ist die Kartenkunde, sowie das Orientieren im Gelände. Dabei wird mit der ÖK50 Karte, Lineal, Winkelmesser und Kompass/Bussole gearbeitet. Dieser Ausbildungspunkt soll vermitteln, dass bei Ausfall von herkömmlichen Orientierungshilfen (Navi, Handy, ...) und Vorliegen von beispielsweise Katastropheneinsätzen in anderen Bezirken oder Bundesländern mitunter Straßen gesperrt sind und mit den schweren Feuerwehrfahrzeugen Alternativrouten gesucht werden müssen. Ebenso sind Karten und Kompass bei Suchaktionen erforderlich, auch im unwegsamen Gebieten, um den eigenen Standort bestimmen zu können. 

Nach erfolgreich absolviertem Funklehrgang besteht die Möglichkeit im folgenden Frühjahr das Funkleistungsabzeichen FuLA in Bronze zu erlagen. Es ist dies eine Leistungsprüfung, bei dem der/die jeweilige Kanditat/in in fünf Stationen verschiedene Aufgaben zu bewältigen hat.

Station 1: sind Fragen zum Funkwesen
hier werden Fragen zur Technik, Funkordnung, Buchstabieralphabeth, taktische Einheiten gestellt.

Station 2: Kartenkunde

Bei der Kartenkunde müssen Punkte auf Grund von Koordinatenangaben gefunden und Entfernungen bestimmt werden. Ebenso müssen Koordinaten von angegeben Örtlichkeiten bestimmt werden.

Station 3: Arbeiten-Digitalfunk
Bei dieser Station muss das Gerät und die Anzeige am Display erklärt werden und andere Einstellungen vorgenommen werden. Ebenso sind bei dieser Station einfache Funkgespräche abzusetzen.

Station 4: Funker im Einsatzfahrzeug
Das Warn- und Alarmsystem ist vor der Ausfahrt richtig zu bedienen, anschließend sind nach vorgegebener Auftragslage verschiedene Funksprüche abzusetzen und das Einsatzprotokoll richtig auszufüllen.

Station 5: Alarmplan
Diese Aufgabenstellung umfasst das richtige, zeichengetreue Verwenden von Einträgen im Alarmplan. Damit soll die exakte Arbeitsweise gefördert und "Schlampigkeitsfehler" vermieden werden. 

Bei diesem Leistungstest gibt es für jede Station 50 Punkte, man muss jede Station mit zumindest 25 Punkten abschließen, jedoch ist eine Mindestpunkteanzahl von insgesamt 180 Punkten erforderlich, um den Bewerb positiv bestanden zu haben. Absolventen dieses Bewerbs erhalten das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze.

Um das Feuerwehr-Funkleistungsabzeichen in Silber zu erlagen, ist das FuLA in Bronze mit einer Mindestpunktezahl von 190 Voraussetzung. Frühestens im folgenden Jahr nach dem Erlangen des FuLA Bronze kann man am Bewerb um das FuLA Silber antreten. Hier ist ein ähnlicher Ablauf wie zuvor beschrieben, jedoch sind die Anforderungen entsprechen höher und die Aufgabenstellungen etwas schwieriger.  Wenn man diesen Leistungsprüfung mit 200 Punkten abgeschlossen hat, kann man frühestens im nächsten Jahr um das FuLA Gold antreten. Auch hier ist die Aufgabenstellung erneut deutlich höher, jedoch mit der entsprechenden Vorbereitung bewältigbar. Vorbereitungskurse dazu werden vom Funk- und LuN-Team angeboten. 
Seit 2021 ist das FuLA Bronze und seit 2022 FuLA Silber und Gold auf Digitalfunk abgestimmt. 

Kameradinnen und Kameraden die das FuLA in Gold und auch das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold erworben und darüber hinaus den Lotsen- und Nachrichtenlehrgang an der OÖ LFS absolviert haben, können den Lehrgang zum Ausbildner bei Funklehrgängen besuchen. Dann schließt sich der Kreis, die Absolventen dieses Lehrgangs stehen dann den neu Interessierten gegenüber und können diesen ihr Wissen weitervermitteln.

Das Lotsenwesen: 

Das Lotsenwesen umfasst die Aufgaben des Verkehrsreglers und setzt einen gültigen Führerschein voraus. Es umfasst das Wissen der Verkehrsregeln, insbesondere der Handzeichen. Lotsen haben verschiedene Aufgabengebiete abzudecken. Zum einen, bei größeren Feuerwehreinsätzen den nachrückenden Feuerwehren Anweisungen zu geben, andererseits Absperrmaßnahmen oder mitunter auch Umleitungen zu koordinieren. Handzeichen für andere Verkehrsteilnehmer werden meist bei Unfällen oder Verkehrsbeschränkungen erforderlich, wo üblicherweise keine Ampeln vorhanden sind. Derzeit findet im Lotsenwesen im Bezirk Linz-Land eine personelle Umstrukturierung auf Grund eines Generationswechsels statt. Diese Funktion hat nun ABI Alfred Stummer von der FF Enns mit seinem Team übernommen. Im Herbst 2022 wird die erste von ihm geleitete Verkehrsreglerausbildung stattfinden.